Beeplog.de - Kostenlose Blogs Hier kostenloses Blog erstellen    Nächstes Blog   

RoundTheWorld

Bericht ueber unsere Weltreise 2005 und alles was so folgt...


Du befindest dich in der Kategorie: Allgemeines

Sonntag, 16. September 2018

Bierbrauen, mal ganz alleine

Von w-scharfenberg, 20:09
Eines meiner Hobbies ist ja das Brauen von Bier. Leider hatte ich in den letzten 2 Jahren nie jemanden der mitgemacht hat. Egal, jetzt versuche ich es einmal alleine, können Andre ja auch!

Ich hatte mir schon vor einiger Zeit ein eine fertige Zusammenstellung für ein IPA bestellt. Indian Pale Ale ist mein Lieblings-Bierstil. Nichts für passionierte Pilstrinker und schon garnichts für Menschen die bitter nicht mögen... aber ich gehöre beiden Kategorien nicht an. Seit mir Sylvia einen Bierkurs geschenkt habe ist meine Einstellung zu Bier total verändert und eine echte Bereicherung!

Meine kleine Brauanlage ist komplett auf einem rollfähigen Schreibtisch untergebracht. Der wird dann auf die Terasse gerollt und dann geht es los. Warum draußen? Beim ersten Mal habe drinnen gebraut... und der Raum war anschließend einer Tropfsteinhöhle ähnlich! Immerhin werden 35 Liter Flüssigkeit über drei Stunden bei verschiedenen Temperaturen bis hin zum kochen erhitzt. Das gibt schon etwas feuchte Luft!



Wenn also jemand einmal ausprobieren möchte wie das brauen so ist, fragt mich gerne. Bis zu 35 Liter kann ich mit meiner Anlage handwerklich herstellen und dem Geschmack sind kaum Grenzen gesetzt. Ausserdem beruhigend: bis zu 200 Liter pro Haushalt und Jahr sind abgabenfrei und nach Anmeldung beim Zoll auch legal!

Meine Hobbies habe eines gemeinsam, es gibt immer Überraschunge auf die man kurzfristig reagieren muss. So geht auch beim Brauen häufig etwas schief und die Situation muss irgendwie gerettet werden. Das Schlimmste beim Brauen: die große Läuterkatastrophe! Gleich beim ersten Mal durfte ich da durch, hab's geschafft und das Bier war hitverdächtig. Diesmal habe ich leider die Hopfenmenge beim kochen falsch gemacht: der Hopfen der für 50 Liter ausgerechnet war ist in meine 35 Liter gelangt: BITTER! Aber da kann man nicht viel machen ausser: Augen zu und durch!

Ansonsten lief alles sehr relaxed, nach 9 Stunden war ich fertig, auch mit dem reinigender Gerätschaften Nun muss der Sud nur noch abkühlen und dann wird Hefe zugesetzt

Hier noch eine kurze Erklärung meiner Anlage


Rechts im Bild ist der Thermoport. Eigentlich zum Transport von Speisen und Getränken gedacht ist er von der Brauerszene entdeckt worden. Hier ist der Ursprung des Bieres. Zunächst wird heißes Wasse eingefüllt und dann das geschrotete Malz eingemaischt. Dieses wird anschließend auf verschiedene Temperaturen (Rasten) gebracht und dort jeweils für eine bestimmte Zeit belassen. Bei jeder Temperatur (55, 67, 78 °C) werden bestimmte Anteile dem Malz entzogen und gehen in der Flüssigkeit, der Würze, auf. Hier wird der spätere Geschmsck, der Alkoholgehalt und der Schaum beeinflusst. Wir heizen zentral mit einem alten aber jetzt modifiziertem Dampfdrucktoip von Oma. Dieser erzeugt, geheizt von einem kräftigen Induktionskochfekd, Dampf. Mit dem wiederum kann man ohne Risiko von anbrennen die Temperaturen genau erreichen. Nimmt man dann "den Dampf raus" sorgt der Thermoport für eine gleichbleibende Temperatur.

Unten im Thermoport befindet sich ein sprzielles "Läuterblech" ein Blech mit Schlitzen über welches nach beendigen des Maischprozesses die Würze geläutert wird. Diese Würze geht dann in den linken Behälter. Ehemals zum Warmhalten von Kaffee oder Glühwein gedacht eignet er sich hervorragend zum Würzekochen. Das heißt hier wird die gerade gewonnene Würze mindestens eine Stunde lang unter Zugabe des Hopfens gekocht. Dabei wird der Hopfen zum haltbar machen und für den bitteren Geschmack zugefügt. Das Eiweiß gerinnt und kann so später herausgefiltert werden. Und das wichtigste: Alle Keime werden abgetötet. Daher war Bier früher das gesündeste Getränk überhaupt (vielleicht heite noch?)

Zum Schluss wird dann  durch ein Filter direkt in den Gärbottich gefiltert und dieser alsbald geschlossen. Damit wird ein infizieren mit "wilden" Hefen vermieden.

Ist der Sud dann abgekühlt wird Hefe zugestzt und ggf. weiterer Opfen "gestopft". Da dieser nicht gekocht wird können sich die wohlschmeckenden Hopfenaromen im Bier breit machen und dem Brauer gibt es ungemein schöne Gelegenheiten ein spezielles Bier zu brauen. Doch dazu weiteres in den nächsten Tagen